Alukapseln und ihre Auswirkungen auf die Umwelt – Coffee-Up!

Kaffeekapseln aus Aluminium und ihre Wirkung auf die Umwelt

Wusstest Du, dass wir 2018 knapp 3,5 Milliarden Kaffeekapseln in Deutschland verwertet haben? Was uns zu einer der führenden Kaffeenationen macht, hat zugleich einen großen Einfluss auf unsere Umwelt – besonders, solange wir auf Kaffeekapseln aus Alu zurückgreifen. 

Für diese Kapselmenge müssen nämlich rund 35 Tonnen Aluminium produziert werden. Dabei wird insgesamt die halbe Menge der Energie verbraucht, die jährlich in der gesamten bayrischen Mittelstadt Passau mit 53.000 Einwohnern benötigt wird. Aluminiumkapseln verschiedener Hersteller ziehen also einen langen Schmutzfilm hinter sich her und belasten, wie sich bereits erraten lässt, das Ökosystem.

Wir sehen uns daher im Folgenden genauer an, ob und unter welchen Umständen Kaffeekapseln umweltfreundlich sind. Wir stellen die Frage, wie schädlich Produkte aus Aluminium für Mensch und Umwelt sind und wie der Recyclingprozess in diesem Bereich aussieht. Abschließend werfen wir einen Blick auf sinnvolle Alternativen, zur Kapsel aus Aluminium von Nespresso®* und Co. 

Wieso sind Aluminiumkapseln problematisch für die Umwelt?

Dem erfolgreichen Einzug der Kaffeekapseln in die deutschen Haushalte folgten nur wenig später die ersten kritischen Stimmen. Aluminiumkapseln verursachen nicht nur zusätzliche Müllberge, sondern hinterlassen bereits durch die Herstellung des Leichtmetalls einen enormen ökologischen Fußabdruck. Grund dafür ist der hohe Energieaufwand und die zusätzlich bei der Herstellung entstehenden Ergebnisse, wie das giftige Nebenprodukt Rotschlamm.

Die Schattenseite der Aluminiumproduktion 

Aluminium ist allgemein ein äußerst nützliches und in der Erdkruste häufig vertretenes Metall. Aufgrund seiner geringen Dichte und hohen Beständigkeit kommt es vermehrt im Fahrzeugbau und der Raumfahrttechnik zum Einsatz. Die Fähigkeit sowohl Wärme als auch Elektrizität gut zu leiten gestattet es, das Leichtmetall auch in zahlreichen anderen Gebieten mit großem Mehrwert einzusetzen. 

Je langlebiger das Produkt, indem es zum Einsatz kommt, desto sinnvoller. In der Autobranche ist es daher ein guter Weg auf Aluminium zurückzugreifen, wenn das Fahrzeug durchschnittlich 15 Jahre auf der Straße fährt und dann verwertet wird. Setzt man das Leichtmetall jedoch als einmaliges Verpackungsmaterial ein, gleicht es sprichwörtlich einer ökologischen Todsünde. Das beginnt bereits bei der Förderung des benötigten Rohstoffes Bauxit. 

Umweltbelastung durch Herstellung von Aluminium und die Förderung von Bauxit 

Schon beim Abbau von Bauxit entsteht ein giftiges Nebenprodukt, das gemeinhin als „Rotschlamm" bekannt ist. Dieser enthält Natronlauge sowie diverse giftige Schwermetalle, die in die Umwelt oder das Grundwasser gelangen können. Sie sind für teils drastische Umweltschäden und das Sterben von Pflanzen- und Tierarten verantwortlich und können generationsübergreifend Trinkwasserquellen zerstören. 

Ein weiterer großer Kritikpunkt an der Nutzung von Aluminium findet sich im Herstellungsprozess selbst, insbesondere der dafür benötigten Energie. Zur Herstellung einer Tonne Aluminium werden knapp 15.700 kWh benötigt. Um den enormen Stromverbrauch kostenmäßig zu reduzieren, erfolgt der Abbau bevorzugt in Regionen mit niedrigen Stromkosten. 

China, Russland oder Indien sind hier führende Nationen in der Produktion des Leichtmetalls. Es handelt sich dabei um Länder deren Energiegewinnung aus nicht erneuerbaren Quellen erfolgt, was das Endprodukt gleich in mehrfacher Hinsicht alles andere als nachhaltig macht. 

Abbaubarkeit und Entsorgung von Kaffeekapseln

Am Ende der Verbraucherkette, nachdem die Kaffeekapsel verwendet wurde, steht schließlich ihre Entsorgung. Auch hier sollten wir nicht aus den Augen verlieren, was denn eigentlich nach dem Konsum des Metalls geschieht.

Was verbraucht wird, muss auch entsorgt werden. Wenn Kaffee aus Aluminiumkapseln konsumiert wird, dann sollten die Kapseln idealerweise getrennt gesammelt und dem Recyclingprozess zugeführt werden. Leider landet ein Großteil der Kapseln im Restmüll, von wo aus sie nicht wiederaufbereitet, sondern verbrannt werden. Aufwendig hergestellt, gehen sie auf diesem Wege als wertvolle Ressource verloren. 

Gelangen die Kapseln hingegen in die Natur, landen in einem unserer wertvollen Weltmeere oder im Grünen, zeigt sich sogleich eine nächster großer Nachteil der Alu-Lösung – die Abbaubarkeit.

Die natürliche Zersetzbarkeit liegt mit einer durchschnittlichen Dauer von etwa 200 Jahren jenseits von ökologisch sinnvollen Werten. Lediglich die Alternative aus Kunststoff schneidet hier mit einer Kompostierzeit von 500 Jahren noch schlechter ab. 

Und hier sind wir leider noch nicht am Ende der Alu-Kritik, denn nicht nur für die Umwelt kann das Leichtmetall zum Problem werden, auch Risiken für den menschlichen Körper, können nicht ausgeschlossen werden.

Ist Aluminium gesundheitsschädlich?

Alukapseln können schädlich für die Gesundheit sind – Coffee-Up!Forscher warnen, Aluminium ist nicht nur für die Umwelt, sondern auch für den Mensch schädlich.

Ein weiterer Kritikpunkt an dem Metall bezieht sich auf potenzielle gesundheitliche Risiken, die es mit sich bringt. Eine direkte Auswirkung konnte in Studien zur Toxizität von Aluminium bislang nicht bestätigt werden. Forscher mahnen allerdings: die Langzeitfolgen aufgrund täglicher Aufnahme geringster Aluminiummengen sind nicht abschätzbar. 

Empfohlen wird ein bewussterer Umgang mit Aluminium seitens der Konsumenten. Das Leichtmetall findet sich nicht nur in Nespresso®*-Kapseln, sondern beispielsweise auch in Kosmetika, diversen Verpackungen sowie in Lebensmitteln selbst. Der bewusste Verzicht auf aluminiumhaltige Produkte kann im besten Fall gesundheitliche Risiken minimieren. 

So steht Aluminium im Verdacht sich in kleinsten Mengen in der Lunge und im Skelettsystem abzusetzen, wo es zur Schädigung des Nervensystems oder der Niere führen kann. Die gesundheitlichen und ökologischen Risiken sind demnach letztendlich zu hoch, um ein Genussmittel wie unseren geliebten Kaffee damit in Verbindung zu bringen. 

Genügt das Recycling von Aluminium oder braucht es tatsächlich sinnvolle Alternativen? 

Zurück zum Aluminium und seine Wirkung auf die Umwelt, wissen wir, dass der Wirkungsgrad beim Recycling von Aluminium grundsätzlich sehr hoch ist. Das bedeutet, dass von 100 Prozent des Materials, durch Recycling 95 Prozent Aluminium zurückgewonnen werden kann – was grundsätzlich als sehr effizient gilt. 

Das so gewonnene Leichtmetall ist jedoch leider nicht für den Einsatz als Kaffeekapsel geeignet. Betrachtet man die Kapseln also aus ökologischer Sicht, muss stets berücksichtigt werden, dass dafür Aluminium produziert werden muss. Recycling-Materialien können für unser Genussmittel leider nicht eingesetzt werden. 

Vermutlich liebst Du Kaffee so sehr wie wir und möchtest Deine Tasse weiterhin genießen können, nur eben ohne dabei die Nachhaltigkeit aus den Augen zu verlieren. Geht das? Wir sind davon überzeugt, denn mittlerweile gibt es immer mehr Anbieter mit einem großen Kaffeesortiment, die dem Aluminium den Kampf angesagt haben. 

Als sinnvolle Alternative werden auch Nespresso®*-kompatible Kapseln aus kompostierbarem Material angeboten. Bioplastik ist hier eine attraktive Lösung. Mit einer Zersetzungsdauer von 6 bis 24 Monaten und das ohne Rückstände von Aluminium oder Erdölprodukten zu hinterlassen, sind diese Kaffeekapseln eine umweltfreundliche Alternative ohne geschmackliche Abstriche. 

Bioplastik bietet viele Vorteile

Eine der Grundregeln für die nachhaltige Kaffeekapsel aus Bioplastik lautet, dass für die Herstellung nur auf natürlich nachwachsende Rohstoffe gesetzt wird. So entscheiden wir uns, als Anbieter von nachhaltigen, kompostierbaren Kaffeekapseln dafür, dass keine petrochemischen Bestandteile im Bioplastik enthalten sind – also keine Reste von chemischen Produkten aus Erdgas und geeigneten Fraktionen des Erdöls. 

Somit ist auch deren Verwertung ökologisch gänzlich unbedenklich. Denn wenn das Bioplastik keine gebundenen Kohlenstoffe in Form von Erdöl enthält, setzt es auch bei seiner Verbrennung lediglich die CO2-Menge frei, die seine Rohstoffe beim Wachstum aus der Natur bezogen haben. 

Kompostierbare Kapseln sind daher als Produkt an sich CO2-neutral. So können die kompostierbaren Kaffeekapseln ohne weiters auch im Restmüll entsorgt werden, ohne Schaden an der Umwelt zu verursachen.

Kaffee lässt sich auch nachhaltig genießen

Nachhaltig und Genussvoll: eine heiße Tasse Kaffee genießenNachhaltig und lecker: eine Tasse Kaffee aus einer kompostierbaren Kapsel.

Wer Kaffeegenuss, Komfort und Nachhaltigkeit unter einen Hut bringen möchte, kann mittlerweile auf ein großes Sortiment an Kaffee in nachhaltigen Bio-Kapseln zurückgreifen. Fair gehandelt und mit geringem ökologischem Fußabdruck lässt sich hier Tasse für Tasse genießen ohne Umwelt und Mensch zu belasten. 


*Coffee-Up! ist ein von Nespresso® unabhängiges Unternehmen.



Titelbild von Jisu Han. Weitere Bilder von veeterzy und Alfred Kenneally.

 

Hannah Doths ist Redakteurin.
Über die Redaktion
Hannah Doths ist Onlineredakteurin und erfreut sich nicht nur während der Textarbeit an dem Genussmoment einer heißen Tasse Kaffee. Mit Rücksicht auf die Natur möchte sie durch ihren vegetarisch-nachhaltigen Lifestyle einen kleinen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten.

1 Kommentar


  • Peter Grabandt

    Guten Tag, lohnt es sich oder ist es sinnvoll, den Kaffesatz aus den Kapseln zu entfernen?
    MfG _ P. Grabandt


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